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Wein-Region Franken

Wein-Region Franken

Weinland Franken „Folge dem Main und du findest guten Wein“, so könnte die Kurzbeschreibung des Weinbaugebietes Franken lauten. Beginnen wir unsere Reise durchs Weinland Franken in Alzenau, nördlich von Aschaffenburg, und folgen dem Main flussaufwärts über Miltenberg, Wertheim nach Lohr am Main. Mit diesen Eckpunkten…

Bio-WeinGut Seppi, Südtirol

Bio-WeinGut Seppi, Südtirol

Beim WeinGut Seppi in Kaltern, Südtirol, verbindet sich das Winzer-Wissen vieler Generationen mit dem tiefen und aufrichtigen Verständnis, dass herausragende Weine, die Freude machen, nur im Einklang mit der Natur gelingen können

Ein Kochkurs der besonderen Art

Ein Kochkurs der besonderen Art

Es ist 8 Uhr morgens und die ersten Teilnehmer trudeln ein. Die Location – wie es heutzutage heißt – ist ein bekanntes Gut östlich von München. Einige Teilnehmer kommen von weit her, sogar aus „Bayrisch-Sibirien“, wie die Oberbayern gerne den Bayrischen Wald benennen. Es muss schon ein besonderer Kochkurs sein, und nur Männer. Entschuldigung, ich sehe gerade, ein weibliches Wesen hat sich eingeschlichen. Unser Kochlehrer für die Praxis führt schon voller Stolz seine Utensilien vor, große Fässer, diverse Utensilien zum Pumpen und Messen.

Ein Stockwerk höher bereitet sich der Kursleiter für den theoretischen Teil vor. Von ihm werden die nunmehr vollzählig anwesenden Teilnehmer begrüßt: „Herzlich willkommen zu unserem gemeinsamen Brennseminar“. Ja, was jetzt, Kochkurs oder Brennseminar?

Kolonnenbrenngerät

Schnapsbrennen heißt deshalb Brennen, weil Kochen zu alltäglich klingt und Männer – außer Sterneköche natürlich – nicht kochen. Aber bei Lichte besehen ist Schnapsbrennen nichts anderes als Kochen. Die Zutat, hier die Maische, wird in einen Kessel gefüllt und mit einer Art Wasserbadschnellkochtopf (Verzeihung: Brenngerät natürlich) erhitzt, bis diese kocht. Dieser Kochvorgang (Verzeihung: Brennvorgang) trennt den ersehnten Alkohol vom Rest. Schnapsbrennen ist auch nicht schwieriger, als nach einem Rezept ein Gericht zuzubereiten, man muss nur das Rezept des Schnapskochens kennen: Es braucht hochwertigste Zutaten, meistens Obst, am besten regionales, etwas Geduld, die Reife des kleingematschten Obstes (Maische) kann sich Wochen hinziehen, und noch mehr Geduld beim Kochen (Verzeihung: Brennen), langsam köcheln, ganz langsam köcheln, dann erhalten wir den begehrten „Hochprozentigen“ zur weiteren Verarbeitung. Nur noch mit Wasser wird unser Produkt veredelt und wieder wird uns gehörig Geduld abverlangt. Monate des Wartens liegen vor uns, bevor wir uns zum Genießen an den Tisch setzen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich immer mehr Frauen für diese besondere Art des Kochens begeistern und in manchem Kochkurs (Verzeihung: Brennseminar) schon die Mehrheit der Teilnehmer stellen.

Fotonachweis: Anton Wallisch

Wine & Dine auf Gut Ising, Chiemsee

Wine & Dine auf Gut Ising, Chiemsee

Wine&Dine ist die Eventserie für Weinfreunde des Gourmetrestaurants Usinga auf Gut Ising im Chiemgau. Hochwertige Weine verschiedener Winzer werden zu einem 4-Gang Menü abgestimmt.

Weinwissen: „Korkt er oder korkt er nicht?

Weinwissen: „Korkt er oder korkt er nicht?

Weine mit einem Korkverschluss können „korken“. Wie es dazu kommt, wie Sie es erkennen und was Sie in diesem Fall machen können, beschreibt dieser Wissens-Artikel von viino.

Bio-Weingut Loacker, Südtirol

Bio-Weingut Loacker, Südtirol

Was fällt euch ein, wenn ihr den Namen „Loacker“ hört? Ich dachte da bislang an Schokowaffeln. Dass ein unabhängiger Zweig dieser Familie oberhalb von Bozen ein Weingut biodynamisch bewirtschaftet, weiß ich erst seit „Wine & Dine„, der Event-Serie des Gourmetrestaurants USINGA im Hotel Gut Ising im Chiemgau. Dort lernte ich auf Initiative von Operations Manager Johannes Komm den Sales Sommelier Franz Josef Loacker kennen, der mit Humor und Storytelling die Weinbegleitung des 4-Gang Menüs in der malerischen Reiterstube moderierte.

Bio-Wein von Anfang an

Rainer Loacker, der Vater von Franz Josef, gründete 1979 nicht nur als erster in der Familie ein Weingut, sondern setzte auch als erster in Südtirol komplett auf den biologischen Weinanbau. Prompt brachte es ihm und seiner Familie Bezeichnungen wie „Kerndlfresser“ (Körnerfresser, ein Mundart-Schimpfwort für „Ökos“) ein. Er ließ sich nicht beirren, blieb dabei und weitete den biologischen Weinbau sogar auf zwei Weingüter in der Toskana aus. Eigene Wege eben.

Natürlicher Dünger für den Weinberg

Rund 7 Hektar bewirtschaftet das Weingut Loacker oberhalb von Bozen (Sanct Justina) mit einer Jahresproduktion von 60.000 Flaschen. Angebaut werden in den Lagen Schwarhof & Kohlerhof im Herzen des Vernatsch-Gebietes um Bozen sowie in der Lage Kalter Keller im Eisacktal vor allem Sauvignon Blanc, Chardonnay, Gewürztraminer, Vernatsch, Lagrein, Merlot und Cabernet Sauvignon.

Die Weinbegleitung zum 4-Gang Menü „Wine & Dine“

Probieren durften wir an diesem sonnigen Märzabend auf Gut Ising als Apero einen wunderbaren 2015 Le Perle die Pavone Spumante, ein Blanc de Noir aus Brunello-Trauben von Montalcino, der 5 Jahre auf der Hefe war und mit frischen Zitrusnoten und feiner Perlage einen richtig guten Trinkfluss erzeugte (ich habe mir ein zweites Glas genehmigt). Danach folgte der 2020 Sauvignon Blanc Tasnim, dessen mineralische Noten den Salat „Castelfranko“ mit Garnelen, Zitronengras und Dörraprikosen ganz wunderbar ergänzten. Die Fachzeitschrift Falstaff bewertete diesen Wein übrigens mit 91 Punkten:

Sattes, strahlendes Zitronengelb. Ausgeprägt duftig nach frischem Weinbergpfirsich und Holunderblüten, Anklänge von Wiesenkräutern. Verspielte Frucht zieht sich zart über die Zunge, sehr animierend, mit salziger Frische, feine, ausgewogene Struktur mit gutem Potenzial.

Quelle: Falstaff, Tasting für Falstaff Weinguide Österreich/Südtirol 2021/22

Zum 2. Gang, Kartoffelgnocchi mit Ochsenschwanz und knusprigem Lauch, gab es dann den ersten Rotwein, den 2020 St. Magdalener Morit DOC, ein Vernatsch mit 10 % Lagrein und einem deutlichen Duft nach Himbeere, der auf Empfehlung des Winzers mit einer Trinktemperatur von ca. 10° serviert wurde.

Der Höhepunkt des 4-Gang Menüs war ein auf den Punkt gegartes Lamm in der Pinienkruste mit Thymianjus, Artischocke und Polenta, begleitet vom 2019 Cabernet Sauvignon – Lagrein Kastlet. Dessen Fruchtsüße, Frische und leichte Bitternoten von grüner Paprika unterstrichen die Geschmacksnoten des Hauptgangs von Haubenkoch Gunnar Huhn (Restaurant „Usinga“) eindrucksvoll.

Dessert gab’s natürlich auch, und zwar von der Küche für den Winzer und seine Heimat kreiert: Südtiroler Apfelknödel mit Zimtbrösel und Vanillesauce. Dazu durften wir eine Fassprobe des 2021 Gewürztraminer Atagis genießen, der eine herrliche Frische zum Nachtisch beisteuerte.

Familie Loacker vor dem Skywine Pavillon

Das Viino-Fazit

„Wine & Dine“ war ein rundum gelungener Genussabend: das Weingut Loacker und seine Geschichte sowie die Lagen, aus denen die einzelnen Weine kommen, standen im Mittelpunkt und sorgten für einen angeregten Austausch zwischen Gästen und Winzer. Die 4 köstlichen Gänge und die Aromen der Weine harmonierten aufs Trefflichste – hier haben sich Küchenchef und Sommelier offensichtlich sehr intensiv miteinander abgestimmt. Die launigen Geschichten von Franz Josef Loacker und die Weine selbst machen unbedingt Lust auf mehr, zum Beispiel auf einen Besuch im Skywine Pavillon der Familie Loacker oberhalb von Bozen. Hier kann man ohne Voranmeldung vorbeikommen, um alle Loacker Weine zu verkosten, die Aussicht zu genießen und in die Welt eines Pioniers des biologischen und biodynamischen Weinbaus einzutauchen.

Der Skywine Pavillon im Weingut Loacker

Fotos von der Webseite www.loacker.bio verwendet mit freundlicher Genehmigung von Franz Josef Loacker, Weingut Loacker

Und dann die Sache mit der Nase

Und dann die Sache mit der Nase

Wie gut können Sie riechen und Weingeruch beschreiben? Hier eine kurze Erklärung unseres Viino Experten Toni.

Weinwissen: Zuckergehalt

Weinwissen: Zuckergehalt

In dieser Episode von Viino`s Weinwissen erklären wir den Zusammenhang zwischen Geschmack und Zuckeranteil im Wein.

Chenin blanc

Chenin blanc

Chenin Blanc ist eine Rebsorte, die ursprünglich aus Frankreich stammt, dort aber dem beliebten Chardonnay auf vielen Weinbauflächen weichen musste. Vouvray und Savennières im Loiretal werden als Stammregionen angesehen und sind auch heute noch die wohl bekanntesten Anbaugebiete für Chenin Blanc. Die Rebsorte wird trocken und moussierend, aber auch lieblich ausgebaut. Im Loiretal wird viel Schaumwein produziert und die Winzer verarbeiten hauptsächlich Chenin Blanc und Chardonnay für ihre Crémants, die sich durch herbe, frische Fruchtnoten auszeichnen.

Ich persönlich lernte diese Rebsorte erst im Winter 2019 in Südafrika besser kennen. In diesem wunderbaren Land, wo seit dem 17. Jahrhundert Wein gemacht wird, nimmt Chenin Blanc fast ein Fünftel der Rebfläche ein. So gut wie jeder südafrikanische Winzer produziert auch einen Chenin Blanc und entsprechend groß ist die Geschmacksvielfalt. Dies begünstigt der hohe Säuregehalt des Weins, der verschiedene Ausbaumöglichkeiten von fruchtig bis intensiv möglich macht. Typisch für den Chenin Blanc sind die zarten grünen Noten in der Nase und dennoch schmeckt diese Traube intensiv und trocken-fruchtig. Am besten gefallen mir die Varianten, wo neben Apfel- und Zitrusnoten auch Aromen von Vanille, Honig und Löffelbiskuit mitschwingen, die auf den Ausbau im Holzfässern zurückgehen.

Die südafrikanischen Winzer selber empfehlen ihre schlanken, rassigen „Steens“ (Afrikaans für Chenin Blanc) gerne als Terrassenwein und Speisebegleiter zu Salaten, Fisch und Geflügel.

Meine absoluten Favoriten nach einigen Verkostungen sind:

  1. Donkiesbaai Steen 2018“ von der Winzerfamilie Engelbrecht, der auch das (Rotwein-) Weingut Rust en Vrede in Stellenbosch gehört
  2. „Kleine Zalze Family Reserve Chenin Blanc 2017“, Kleine Zalze, Stellenbosch
  3. „Chenin Blanc/Sauvignon Blanc 2018/2019“ von Karusa Vineyards, Canog Valley, Oudtshoorn

Chenin Blanc in good old Germany

In den süddeutschen Vinotheken meines Vertrauens gibt es natürlich nicht diese üppige Auswahl südafrikanischer Chenin Blancs. Vorherrschend ist hier die eher einfache und gefällige Signature – Variante des Weinguts Spier. Umso glücklicher war ich, als ich im Sommer ausgerechnet in einem typisch bayrischen Biergarten, dem Jagdschloss in Obermenzing, eine Auswahl des Weinguts Rust en Vrede auf der Tageskarte sah, darunter auch ein Chenin Blanc. Serviert wurde dieser dann in kleinen Glasflaschen (statt Krüglein oder Glas) im tragbaren Weinkühler auf dem Tisch.

Eine exzellente Auswahl hat übrigens The Winestore von Max & Moritz, die einen ganz auf Südafrika spezialisierten Online-Weinshop betreiben.

Sehr gut gefällt mir auch ein französischer Cremant aus Chenin blanc, der „Vouvray Gilet BRUT“ des Weingutes Domaine de la Rouletière von Jean-Marie Gilet, den ich bei Rindchen’s Weinkontor in München-Nymphenburg entdeckt habe. Er duftet fein nach Hefegebäck, Birne und ein wenig Nuss und hat ein weiches Mousseux am Gaumen.

Eine ganz eigene Interpretation der Rebsorte durfte ich kürzlich von Oliver Zeter, Pfalz, probieren. Er roch würzig, nach Brot, Nüssen und Vanille, schmeckte dann aber trocken-fruchtig mit mineralischen Noten und brachte Erinnerungen an die schönen Weine Südafrikas zurück. Im Vinum Weinguide 2022 erhielt der Jahrgang 2019 übrigens 88 Punkte („Sehr guter Wein, der in der Regel fein altert. Oft…das beste Preise-Genuss-Verhältnis“.)

Das Viino-Fazit: 

Chenin Blanc ist eine faszinierende und unterschätzte Rebsorte mit einem großen Aromenspiegel. Sie ist vielseitig ausbaubar vom schlanken, trockenen Terrassenwein über Speisegleiter zu Fisch und Geflügel bis hin zu exzellenten Dessertweinen. Mit ihrer frischen Säure bringt die Traube hervorragende Crémants hervor und bei entsprechender Kellerarbeit hat Chenin Blanc auch ein ausgezeichnetes Alterungspotential.

Fotos: Claudia Stallinger

 

Weinwissen: Alkohol

Weinwissen: Alkohol

Wein enthält nicht nur eine Sorte „Alkohol“, sondern eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, die zur Gruppe der Alkohole zählen. Damit wollen wir uns in diesem Beitrag beschäftigen.